Dollar-cost averaging: Stressfrei und langfristig investieren

Dollar-cost averaging: Stressfrei und langfristig investieren

Wer regelmässig in Aktien oder ETFs investieren möchte, stösst früher oder später auf den Begriff "Dollar Cost Averaging" (DCA). Hinter dem etwas sperrigen Begriff verbirgt sich eine einfache Methode, um langfristig Vermögen aufzubauen, ohne ständig den perfekten Einstiegszeitpunkt finden zu müssen.

Was bedeutet Dollar Cost Averaging?

Dollar Cost Averaging bedeutet auf Deutsch „Durchschnittskosten-Methode“ und beschreibt das regelmässige Investieren eines festen Geldbetrags in ein Investment, unabhängig davon, ob die Kurse gerade hoch oder niedrig sind.

Dadurch kauft man automatisch mehr Anteile, wenn die Kurse tief stehen, und weniger, wenn die Kurse hoch sind. Über längere Zeit ergibt sich dadurch ein Durchschnittspreis, der oft günstiger ist, als wenn man versucht, den besten Einstiegszeitpunkt zu erwischen.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Angenommen, monatlich werden 100 Euro in dieselbe Aktie investiert:

Der durchschnittliche Preis pro Anteil beträgt somit rund 8,57 Euro (300 Euro ÷ 35 Anteile).

So hat sich Dollar Cost Averaging historisch auf die Performance ausgewirkt

Eine historische Analyse auf Basis des S&P 500 und des MSCI World liefert spannende Erkenntnisse.

Einmalanlage vs. Sparplan – zwei Wege zum gleichen Ziel?

In der Theorie wirkt DCA oft sicherer: Man investiert regelmässig kleinere Beträge, reduziert das Risiko eines schlechten Einstiegszeitpunkts und nimmt Marktschwankungen gelassener. Im Vergleich dazu wird bei der Einmalanlage das gesamte Kapital sofort investiert, mit vollem Risiko, aber auch vollem Renditepotenzial.

Bei einem Gesamt-Investment von 24’000 Euro (entweder als Einmalanlage oder als monatlicher Sparplan à 100 € über 20 Jahre) hätten sich folgende End-Werte ergeben:

Der Unterschied ist deutlich: Die Einmalanlage bringt langfristig in der Regel höhere Rendite.

Warum ist das so?

Der Hauptgrund liegt im Zinseszinseffekt: Kapital, das früher investiert wird, profitiert länger vom Wachstum. Bei einem Sparplan hingegen fliesst viel Geld erst später in den Markt, womit auch die Erträge später und geringer ausfallen. In einem lang anhaltenden Aufwärtstrend kann das bedeuten, dass man dauerhaft „teurer“ kauft und so auch weniger vom Gesamtwachstum mitnimmt.

Die beste Lösung?

Wer einen grösseren Betrag zur Verfügung hat und nervenstark ist, fährt mit einer Einmalanlage in der Regel besser. Wer lieber vorsichtig startet, kann mit DCA eine sinnvolle Strategie verfolgen – insbesondere, wenn man regelmässig investierbares Einkommen hat. Ein für viele sinnvoller Kompromiss: Das vorhandene Kapital in mehreren grösseren Tranchen über wenige Monate investieren, um Chancen und Risiken ausgewogen zu kombinieren und anschliessend monatlich, mit dem regelmässigen Einkommen, weiter zu investieren.

Vorteile von Dollar Cost Averaging:

Gibt es Nachteile?

Für wen eignet sich die Methode?

Wie lässt sich Dollar Cost Averaging konkret umsetzen?

Die meisten Online-Broker und Banken bieten die Möglichkeit, Sparpläne einzurichten. Damit lassen sich Aktien oder ETFs automatisch und regelmässig, zum Beispiel monatlich, kaufen. Anleger können dabei bereits mit kleinen Beträgen starten. Besonders bei ETFs ist dies beliebt, da sie von Natur aus breit diversifiziert sind und das Risiko einzelner Aktien mindern. Wichtig ist dabei, auf niedrige Gebühren zu achten, da diese die Rendite langfristig deutlich schmälern können.

Fazit:

Dollar Cost Averaging ist eine bewährte Methode, um langfristig Vermögen aufzubauen, ohne sich ständig Gedanken über den optimalen Einstiegszeitpunkt machen zu müssen. Durch regelmässige Investitionen und das Ausnutzen von Kursschwankungen gelingt langfristig oft ein günstigerer Durchschnittspreis, ideal für eine entspannte, systematische Geldanlage.

Ein Blick auf die vergangenen 20 Jahre zeigt allerdings: Wer einen grösseren Betrag zur Verfügung hat, konnte mit einer Einmalanlage, etwa in den S&P 500 oder den MSCI World, deutlich höhere Renditen erzielen. Denn der Zinseszinseffekt entfaltet seine volle Wirkung, wenn das Kapital frühzeitig und dauerhaft investiert ist.

Dennoch bleibt DCA eine sinnvolle Strategie, insbesondere für Einsteiger und Anleger mit regelmässigem Einkommen. Es reduziert emotionale Fehlentscheidungen, glättet Schwankungen in der Anfangsphase und schafft eine disziplinierte Investitions-Routine.

Ein für viele praktikabler Kompromiss: Das vorhandene Kapital in mehreren grösseren Tranchen über wenige Monate investieren, um Chancen und Risiken ausgewogen zu kombinieren und anschliessend mit einem monatlichen Sparplan weiter zu investieren. So verbindet man die Vorteile beider Ansätze und bleibt langfristig investiert, ohne sich vom Timing stressen zu lassen.

Die beste Strategie? Diejenige, mit der man konsequent investiert bleibt. Ob Sparplan, Einmalanlage oder eine Kombination – entscheidend ist, dass man langfristig denkt, systematisch handelt und investiert bleibt.