28. Juni 2019

Warum beim Anlegen manche Gefahren gar keine Gefahren sind!



Das Wichtigste vorweg: Wenn Sie zwei Dinge beherzigen, zu denen wir Ihnen wieder und wieder raten, sind die Gefahren bei Investitionsentscheiden nie grösser als die allgemeinen Risiken des Aktienmarktes:

  1. Konzentrieren Sie sich auf die grossen Unternehmen
  2. Diversifizieren Sie Ihre Anlagen auf viele verschiedene Aktien

Sie fragen ‘Warum’? Ein Grund etwa wäre, dass viele professionelle Anleger die gleichen Aktien zur selben Zeit kaufen. Zudem: Viele Führungskräfte und Investoren sorgen dafür, dass diese Unternehmen so gut wie möglich performen. Mit anderen Worten – Sie können keine Fehler machen, die Profis nicht auch gemacht haben. Eine schlichte Tatsache veranschaulicht Ihnen das: Die meisten Banken empfehlen das Anlegen in Indexfonds, die alle Aktien des Marktes kaufen. Und wenn dieses Vorgehen als sicher eingestuft wird, so ist es genauso sicher, wenn Sie Ihr eigenes, diversifiziertes Aktienportfolio aufbauen.

Die Gefahren sind also gar nicht so gefährlich. Und doch könnte der ein oder andere fortgeschrittene Nutzer von Ihnen wissen wollen, wie sich die Obermatt-Ränge noch besser interpretieren lassen. Und genau solche Nutzer sprechen wir hier an. Dazu besprechen wir hier ausgewählte Fallbeispiele.

Biotech- und Hightech-Unternehmen

Bei Unternehmen, die in die Zukunft investieren, werden Umsätze und Gewinne vorwiegend erst in der Zukunft erwirtschaftet. Auch bleiben oft die Dividenden aus. Die Value-Ränge basierend auf aktuellen Finanzdaten sind in diesen Fällen nicht besonders zuverlässig. Wie wir wissen, setzen sie ja die Grösse eines Unternehmens zu dessen Aktienpreis ins Verhältnis. Wenn aber alle dafür relevante Zahlen erst in der Zukunft realisiert werden, wie lässt sich die Grösse des Unternehmens dann überhaupt messen?

Also müssen Sie sich nach anderen Quellen auf die Suche machen, um die Zukunftsaussichten zu bewerten. Und wie Sie es sich schon denken können, gibt es bezüglich solcher Vorhersagen nicht gerade zuverlässige Quellen. Das ist auch der Grund, weshalb Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern meist die Finger von solchen schwer beurteilbaren Aktien lässt. Wenn er einmal eine Ausnahme macht, weil er bei einem Technolgieunternehmen unbedingt dabei sein möchte, sieht er immer dazu, dass diese Aktien nur einen kleinen Anteil seiner gesamten Anlage ausmachen. Damit ist das Risiko kleiner.

Skandal-betroffene Unternehmen

Ein Paradebeispiel hierfür wäre Volkswagen mit ihrem Abgas-Skandal oder Boeing mit den Problemen beim Autopilot. Der Marktlogik entsprechend sinken die Aktienpreise, was unseren Value-Rang steigen lässt. Dabei sind die Schäden in der Bilanz bis zum nächsten Finanzbericht noch gar nicht sichtbar. Und selbst dann könnte es sein, dass die Verluste in unserem Kurs und Gewinn bezogenen Value-Rang verdeckt bleiben, weil wir nur mit Bargewinnen rechnen. In Fachkreisen spricht man auch vom EBITDA. Dies macht den Kurs bezogenen Value-Rang verlässlicher.

Im Fall von VW ist das alles nicht wirklich ein Problem – der Schaden ist eindeutig und kann abgeschätzt werden. Auch senkt er den Gewinn nur einmal. Das heisst, dass nur die aktuellen Vermögenswerte des Unternehmens betroffen sind und weniger dessen zukünftige Gewinnaussichten. Gesetzt den Fall das Problem wird gelöst. Natürlich müssen Sie dennoch die Fakten von Heute gegen Ihre Einschätzungen von der Zukunft abwägen.

Skandale stellen für die Value-Ränge nicht wirklich ein Problem dar. Da sie aber mit vielen schlechten Nachrichten in den Medien einhergehen, könnten Sie dennoch davon abgehalten werden, in solche Unternehmen zu investieren.

Wo es aber zu Problemen kommen kann, ist bei den Wachstums-Rängen. Sie sind höchstwahrscheinlich irreführend, da das Wachstum in der Vergangenheit ein schlechter Indikator für das Wachstum in der Zukunft ist. Ganz besonders, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Alle von uns gemessenen Wachstumsindikatoren auf Umsatz, Gewinn, Kapital und Aktienpreis zeigen in solchen Fällen nach unten was zu tiefen Wachstumsrängen führt. Diese schlechten Wachstumsränge sind bei einmaligen Skandalen aber oft nur temporär und können sich schnell wieder erholen. Bei Skandalen sagen die Wachstumsränge deshelb noch weniger aus als normalerweise. Sie erinnern sich ja: Wir verwenden Wachstumsränge meist nur als Zusatzinformationen.

Obermatt Ränge auf Basis von alten Daten

Einige Unternehmen veröffentlichen nur einmal im Jahr einen Finanzbericht. Und selbst dann kann es noch weitere zwei bis drei Monate nach Buchschluss dauern, bis alle Finanzfakten publik gemacht werden. Für die Obermatt-Ränge bei solchen Unternehmen verwenden wir zwar aktuellen Aktienkurse; aber eben auch Finanzdaten, die bis zu 15 Monate alt sein können.

Bei einigen dieser Daten ist das nicht problematisch: Die Umsatzerlöse und das Kapital bleiben über die Zeit hinweg meist ähnlich. Zwar mögen die Gewinne Schwankungen unterworfen sein, doch deren Aussagekraft kann mit den aktuelleren Dividendenausschüttungen gegengeprüft werden. Auf diese Weise kann die Dividendenrendite immer noch als zuverlässige Kennzahl für Prognosen dienen. Bei Value-Rängen sind alte Daten weniger ein Problem.

Bei Wachstumsdaten verhält es sich dagegen anders: Das Wachstum für Umsätze, Gewinne und Investitionskapital ist in solchen Fällen zu alt. Es gibt nur ein Wachstums-Rang, die in der Regel aktuell ist: Die Aktienrendite. Somit ist der Aktienrendite-Rang recht zuverlässig, die anderen Wachstumsränge müssen aber überprüft werden.

Wenn wir die Obermatt Ränge bei Aktien auf unserer Webseite aufführen, dann ist meist auch das Datum des neusten Finanzberichts aufgeführt, der für die Berechnung der Wachstums- und Sicherheitsränge verwendet wurde. So können Sie immer sicherstellen, dass die Daten für Ihre Entscheidungsfindung aktuell genug sind.

Wie können Sie sichergehen, dass Obermatt korrekte Zahlen verwendet?

Obermatt bezieht Finanzdaten von weltweit führenden, kommerziellen Datenanbietern - und doch: Missgeschicke kommen auch bei den Besten vor. Seit 2012 arbeiten wir daher daran, unsere Analyse-Methoden weiter zu entwickeln und zu verbessern. Sobald wir Fehler in den Programmen entdecken, korrigieren wir sie.

Auch stehen wir im ständigen Austausch mit unseren Kunden. Wenn sich jemand mit Fragen bezüglich der Daten an uns wendet, gehen wir diesen Anfragen sofort nach und überprüfen die Daten auf ihre Genauigkeit und den Aussagegehalt. Bei Bedarf korrigieren wir Datenfehler und verbessern unsere Methoden. Sollten also auch Sie Fragen zu unserem Aktien-Research haben, scheuen Sie nicht, sie uns zu stellen! Wir werden Ihnen erklären, wie wir zu unseren Schlüssen kommen.

Sie haben auch jederzeit die Möglichkeit, einen ersten Check selbst durchzuführen: Gehen Sie auf die Seite reuters.com und überprüfen Sie die Finanzdaten des jeweiligen Unternehmens (hier am Beispiel Siemens). Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern empfiehlt Reuters, weil Reuters neben den Finanz-Kennzahlen der Unternehmen auch immer Durchschnitte für die Branchen (bei Reuters ‘Sector’ und ‘Industry’ genannt) aufführt. So können Sie die Richtung des entsprechenden Obermatt Rangs überprüfen: Wenn der Obermatt Rang über 50 liegt, sollte die entsprechende Kennzahl besser sein als der Branchendurchschnitt. Wenn Sie zum Schluss gelangen, dass Reuters ein anderes Bild als wir zeichnet, lassen Sie es uns wissen. Wir untersuchen das Ganze dann genauer.

Zum Glück spielen Fehler bei den Finanzdaten keine so wirklich grosse Rolle - auch die von Obermatt nicht. Dies liegt daran, dass die Aktienkurse täglich von professionellen Investoren aufs Neue beurteilt werden. Wenn Sie eine Aktie kaufen, zahlen Sie den Marktpreise. Der Marktpreis ist, was er ist! ...unabhängig davon, was wir bei Obermatt dazu sagen. Selbst wenn ein Obermatt-Rang falsch sein sollte, zahlen Sie nicht mehr. Sie zahlen stets den gleichen Preis wie alle Anderen.

Sie müssen sich Obermatt wie ein Spiegel der Finanzfakten vorstellen. Wir spiegeln die finanziellen Fakten eines Unternehmens wider, um Ihnen ein umfassenderes Bild zu vermitteln. Nun wissen Sie, wie Sie diesen Spiegel noch besser für Ihre eigenen Anlageentscheidungen nutzen können.



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