3. Februar 2017

Irrtum in FuW: "Value" Märkte helfen Aktionären nichts



Kürzlich hat die Finanz und Wirtschaft empfohlen, in "Value" Märkte zu investieren, denn die Value Strategie war 2016 die beste Anlagestrategie. Ein Bild vom verschneiten Moskau unterstreicht im Artikel das Studien-Resultat, denn Russland sei aktuell ein Value Markt, und man solle dort investieren.

Bei der Value Strategie investiert man in Firmen, die im Vergleich zu ihrer Grösse günstig bewertet sind. Der US Investment-Vordenker Benjamin Graham hat das 1949 erstmals postuliert, Warren Buffett hat damit eine Menge Geld gemacht, und Robert J. Shiller hat für den Nachweis, dass die Value Strategie auch tatsächlich funktioniert, kürzlich den Nobelpreis erhalten.

Auch bei uns ist die Value Strategie der zentrale Anker. Die Top 10 Value Aktien waren letztes Jahr wie bei der FuW die beste Wahl. Die Value Top 10 Aktien schlugen deren 56 Vergleichsindexe im Durchschnitt um stolze 8.6%.

Value Aktien waren in 35 von 56 Märkten besser als die Indexe, stolze 63%. In diesem Aspekt sind wir mit der Zeitung einig. Wir sind auch darin einig, dass Russland ein Value-Markt ist, allerdings haben bei uns Japan, Südkorea und Taiwan einen noch leicht besseren Value.

Das Problem beim Zeitungsartikel ist denn auch nicht die Analyse, sondern die Schlussfolgerung. Muss man jetzt in Value-Märkte investieren?

Das ist nicht der Fall, denn schon seit Jahren sehen wir immer wieder, dass die Value-Strategie für die einzelne Aktienauswahl zwar zuverlässig funktioniert, aber bei ganzen Märkten gibt es zwischen Markt-Value und anschliessender Rendite leider keine Korrelation.

Wie man auf der Abbildung sieht und wir im Video zeigen, hat die Rendite im Folgejahr nichts mit dem "Value" des Markts im Jahr davor zu tun; in unserem Datensatz ist die Korrelation sogar leicht negativ. Die Investition in ein Value-Markt nützt also nichts.

Wie lässt sich das erklären? Unser Erklärungsvorschlag ist, dass auf der Ebene Markt Fehler bei Bewertungen einzelner Unternehmen ausgeglichen werden. Ein hoher Value im russischen Markt heisst dann eben nur noch, dass dieser eher weniger Wert ist als die anderen und eben nicht, dass sich dort gute Anlagechancen ergeben. Das kann zwar vorkommen, ist aber nach unseren Analysen ein reiner Zufall.

Das sind gute News für Anleger, denn sie müssen sich um die komplizierten Marktanalysen gar nicht kümmern. Die Anlageregel bleibt einfach: Investiere regelmässig kleine Häppchen und schere dich nicht um die Märkte und Branchen, die gerade "heiss" seien.

Verweis: FuW: "Diese Länder sind günstig bewertet", Seite 17, 18. Januar 2017



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