Säule 3a Vergleich bringt nichts: Besser selbst anlegen statt Maximum einzahlen

20. September 2015


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Im Dezember ist es soweit. Die Google-Suchen nach “maximalbetrag säule 3a” explodieren. Dabei sollte diese Suche gar nicht erst gemacht werden, denn der Säule 3a Steuervorteil ist letzten Endes ein schmerzhafter Vermögensnachteil. Wenn jährlich der Maximalbetrag von 6’768 Schweizer Franken auf das 3a Konto einbezahlt wird, dann verliert der Sparer damit nach dreissig Jahren rund 125’000 Franken, die er mehr verdient hätte, wenn er den jährlichen Beitrag selbst verwaltet hätte. Und das, obwohl bei der Selbstverwaltung keine Steuerprivilegien anfallen.

Auch die Variante Säule 3a Aktienfonds bringt nichts, denn die Banken ziehen vom Gesparten zwischen 40’000 und 60’000 Franken Gebühren ab. Damit wird der Steuervorteil komplett ausradiert.

Gibt es überhaupt einen Grund, in die Säule 3a einzubezahlen? Ja, reiche Hausbesitzer können damit jährlich rund 500 bis 700 Franken sparen. Ob sich der Aufwand für diese Grossverdiener lohnt, ist eine andere Frage. Fazit: Die Säule 3a ist für den Normalverdiener im gegenwärtigen Zinsumfeld und bei den hohen Fondgebühren eine sehr schlechte Geldanlage, trotz Steuerersparnis.

Alle Berechnungen können überprüft werden. Hierfür steht eine Google Sheets-Datei zum Download zur Verfügung:

Google Sheets-Datei zum Säule 3a Steuervorteil selbst rechnen

 

Vergleich Säule 3a Zinsen mit Aktienanlagen

Vermögensberater empfehlen bei langfristigen Anlagen den Anteil an Aktien zu erhöhen, weil damit langfristig die Rendite steigt. Bei der Säule 3a ist davon auszugehen, dass für Jahrzehnte gespart wird. Es ist also eine sehr langfristige Anlage. Demnach ist die Alternative zur Säule 3a die direkte Aktienanlage.

Wie sieht nun die direkte Aktienanlage gegenüber der Säule 3a aus? Nun, die Säule 3a hat einen Steuervorteil, der bei der Aktienanlage nicht vorhanden ist. So bezahlt man in der Variante “Aktien selbst anlegen” am meisten Steuern:

Analyse 3a: Verzinsung auf 3a Konto für langfristige Anleger zu niedrig. Wesentlich mehr Rendite ohne 3a mit Aktienselbstanlage.

Beim Selbstanlegen muss man erstens auf der Einlage, also dem jährlichen Säule 3a Betrag, und auf die jährlichen Dividenden Einkommensteuern bezahlen. Der orange Balken der Steuern ist also bei der ersten Säule der grösste. Man zahlt in dieser Variante am meisten Steuern. Dafür ist der braune Balken, nämlich das Vermögen am Ende der Sparzeit, ebenfalls grösser als die blauen Balken der Säule 3a Anlagevarianten. Man zahlt zwar höhere Steuern, hat dafür aber eine höhere Rendite, sodass man am Ende mehr hat, als wenn das Geld in der Säule 3a liegt. Mit jährlichen Aktienanlagen im Umfang des Säule 3a Betrags kommen unter konservativen Annahmen rund 345’000 Franken zusammen. Bei den aktuellen 3a Zinsen spart man beim gleichen Betrag rund 125’000 weniger, nämlich rund 220’000. Damit langfristig mit der Säule 3a gleichviel verdient wird wie mit Selbstanlagen, müssten die Zinsen auf 3.7% ansteigen. Davon sind wir weit entfernt. Für langfristige Sparer lohnt sich also die Säule 3a trotz Steuervorteil nicht.

Annahmen: Anlagehorizont: 30 Jahre, 5% Aktienrendite (inklusive Dividenden), 2.5% Dividendenrendite, 20% Einkommenssteuern auf Einlage und Dividenden bei der Selbstverwaltung, 8% Auszahlungssteuern bei der Säule 3a. Selbst nachrechnen im Google-Sheets.

Säule 3a Steuervorteil geht bei Aktienfonds an die Banken

Nun vermarkten die Banken Angebote, die es den Säule 3a Sparern ermöglichen, auch Aktieninvestitionen zu tätigen. Soll man diese Säule 3a Aktienfonds kaufen? Leider lohnt sich das überhaupt nicht, denn der ganze Vorteil der Steuerersparnis geht an die Banken:

Säule 3a Vergleich: Bankgebühren vernichten alle Steuervorteile der Säule 3a. Bei Aktienanlagen kann man mit dem gleichen Ergebnis selbst anlegen (trotz Steuernachteil)

Wenn der jährliche 3a Beitrag bei einer Bank zu 50% (gesetzliches Maximum) in Aktien angelegt wird, werden am Schluss 166'000 Franken ausbezahlt. Beim Selbstanlegen sind es 172'000 Franken. Der Steuervorteil verwandelt sich zu einem Vermögensnachteil, und die Bank kassiert dabei für ihre Aktienverwaltung stolze 55'000 Franken. Kein Wunder, erhält man jährlich Werbeanrufe und Werbebriefe für die 3a Aktienfonds. Die Banken verdienen mit diesen Instrumenten sehr viel Geld und tragen überhaupt kein Risiko. Auch bei den günstigsten Anbietern, der Migros und dem VZ Vermögenszentrum, entgehen dem Sparer noch über 38’000 Franken, sodass kaum noch eine zusätzliche Rendite für Säule 3a Sparer übrig bleibt. Man verwaltet die Aktien also besser selbst als dass man es der Bank überlässt.

Annahmen: Wegen gesetzlichen Vorschriften darf in der Säule 3a nur die Hälfte in Aktien angelegt werden. Wir vergleichen also die Hälfte des Säule 3a Betrags, 3’384 Schweizer Franken, für den Vergleich Säule 3a Aktienfonds gegenüber der Selbstanlage in Aktien. Beim VZ Vermögenszentrum werden börsennotierte ETFs verwendet. Ein Teil der Kosten geht also nicht zum VZ sondern zum ETF Betreiber.

Bereit für die Selbstanlage? Obermatt macht es einfacher:

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Säule 3a ist im Vergleich immer schlechter als Selbstanlage

Die Säule 3a ist auch dann als Methode des Alterssparens nicht geeignet, wenn die Gebühren der Banken noch fallen sollten, denn in der Säule 3a darf nur die Hälfte des Angesparten in Aktien investiert werden.

Säule 3a Vergleich: Aktienanlagen lohnen sich auch ohne Bankgebühren nicht, denn die gesetzlichen Einschränkungen der Säule 3a sind zu gross

Selbst wenn die Banken überhaupt nichts mehr für die Säule 3a Aktienverwaltung verlangen würden, ist es noch immer besser, das Geld selbst in Aktien anzulegen als in der Säule 3a dahinsiechen zu lassen. Das liegt daran, dass die Säule 3a nicht für Aktienanlagen ausgelegt ist, sondern als Ersatz des Sparhefts gedacht war. Heute sind aber die Zinsen so tief, dass zinstragende Anlagen einfach keinen Sinn mehr ergeben. Somit macht auch die Säule 3a keinen Sinn mehr.

Säule 3a zum Abzahlen der Hypothek lohnt sich für reiche Hausbesitzer

Es lohnt sich also nicht, das Geld zum Zwecke der langfristigen Altersvorsorge in die Säule 3a einzubezahlen, weil die Anlagevorschriften zu eng sind, die Bankgebühren zu hoch und die Zinsen zu tief.

Lohnt es sich wenigstens kurzfristig? Kurzfristig kann man Geld in der Säule 3a nur anlegen, wenn es für die Reduktion der Hypothek des selbst bewohnten Eigenheims entnommen wird. Dafür muss es aber mindestens fünf Jahre auf dem 3a Konto bleiben. Das lohnt sich vor allem für reiche Hausbesitzer, denn die Steuerersparnis reicht über diesen kurzen Zeitraum erst bei hohen Einkommenssteuern aus, um die Nachteile der Säule 3a auszugleichen:

Säule 3a Vergleich: Abzahlung von Hypotheken mit 3a lohnt sich nur für reiche Hausbesitzer

Wird der Säule 3a Maximalbetrag von  6'768 Franken einbezahlt, dann hat man bei einem Zinssatz von 1% nach fünf Jahren 6’544 Franken nach Steuern. Legt man das Geld zu durchschnittlich 5% in Aktien selbst an, hat man 6’910 Franken, also leicht mehr. Hat man höhere Steuersätze von 30% oder sogar den maximalen Schweizer Steuersatz von 45%, dann fährt man mit der Variante Selbstanlegen schlechter. Nur gerade sehr reiche Hausbesitzer profitieren also netto vom 3a Konto. Für den normalen Hausbesitzer lohnt sich die Säule 3a nicht einmal für das Abzahlen der Hypothek.

Säule 3a nur gut in Spezialsituationen

Es gibt also kaum ein Szenario, das heute für die Einzahlung in die Säule 3a spricht. Eine Einzahlung könnte höchstens Sinn machen, wenn man schon viel Geld im Aktienmarkt investiert hat und mit dem Konto 3a eine Diversifikation der Anlagen sucht und nirgends eine bessere Festverzinsung als 1% findet.

Aus diesem Grund macht das 3a Konto für die meisten Schweizer Arbeitnehmer überhaupt keinen Sinn, denn sie sind mit der 2. Säule schon stark festverzinslich investiert, denn die zweite Säule hat einen starken Anlagefokus auf festverzinsliche Anlagen. Noch mehr Kapital in festverzinsliche Anlagen wie die Säule 3a zu investieren, tut langfristig sehr weh, wie oben gezeigt wurde. Die 125’000 Schweizer Franken der Selbstverwaltung, die im Alter zusätzlich zur Verfügung stehen, sind es Wert, ein bis zweimal im Jahr einen Aktienkauf für den Säule 3a Betrag zu machen und die Obermatt Aktiensuche macht es auch noch einfacher, eine Aktie mit soliden Finanzzahlen zu finden.

Säule 3a für Selbständigerwerbende

Die hier aufgeführten Überlegungen gelten analog für Selbständigerwerbende mit dem Unterschied, dass höhere Beträge in die Säule 3a einbezahlt werden können und sie damit noch mehr von der Selbstanlage profitieren werden. Ein Selbständigerwerbender gewinnt mit der Selbstverwaltung des Säule 3a Betrags nicht 125'000 sondern stolze 632'000 Franken.

Soll dieser Betrag auf Ihrem Konto sein oder auf dem Konto Ihrer Bank? Wenn Sie ihn auf Ihrem Konto haben möchten, dann ist es Zeit mit der Selbstverwaltung Ihres Vermögens zu beginnen.

Jetzt anfangen Ihre Säule 3a abzulösen

So gehen Sie vor:

  1. Heute Ihren Säule 3a Beitrag auf Ihr Tradingkonto, auch Brokerkonto oder Aktiendepot genannt, überweisen.
  2. Registrieren Sie sich sofort für den gratis Obermatt Aktien Update und wählen Sie diejenigen Aktienmärkte aus, die für Sie in Frage kommen.

    • Wenn Sie nicht wissen, welche Aktienmärkte in Frage kommen, dann wählen Sie die bekanntesten und vor allem diejenigen Märkte mit wenigen, grossen Aktien. Das sind Märkte mit bekannten Namen und kleinen Zahlen. Zum Beispiel DAX 30 und nicht FTSE 250 oder FTSE All Shares. In der Schweiz ist es der SMI und nicht der SPI. Besser noch, Sie fragen jemanden, in welche Märkte Sie investieren sollten.

    Fertig. Das war's. Sie erhalten nun von Obermatt Top 10 Aktien per E-Mail, die aufgrund von Finanzkennzahlen relativ gesehen gut aussehen. Aus diesen Aktien wählen Sie diejenige Firma in die Sie investieren möchten. Sie gehen dann in Ihr online Tradingkonto und kaufen die Aktien. That's it. Investieren Sie aber nicht den ganzen Betrag sondern nur einen Teil, zum Beispiel 2'000, 3'000 oder 5'000 Franken. Wenn die Märkte fallen, haben Sie noch Geld für weitere, nun günstigere, Aktien. Wenn sie steigen, dann haben Sie schon davon profitiert. Figgi und Müli - und ganz banal. Investieren Sie auf diese Weise in jeweils ein Unternehmen alle drei bis sechs Monate.

Können Sie dabei etwas falsch machen? Kaum, denn auf den Finanzmärkten bekämpfen sich die intelligentesten Profis. Die Aktienpreise können also nicht extrem falsch liegen. Die Märkte werden sich aber mit Sicherheit mehr bewegen als Ihnen lieb ist. Akzeptieren Sie es als Fakt, denn Sie können es nicht ändern. Sie werden also Gewinne und Verluste machen. Dabei können die Verluste zuerst kommen und die Gewinne erst später. Sie brauchen also Geduld und Vertrauen. Beginnen Sie zu meditieren - es hilft. Was Sie noch tun können ist regelmässig investieren. Damit gleichen Sie die Berge und Täler der Aktienmärkte langfristig aus - was das Risiko senkt - und Sie haben am Schluss am meisten übrig, weil Sie von den Talsohlen profitiert haben. Das sehen auch die Profis ein; auch wenn sie lieber andere (Verkaufs-) Geschichten erzählen.

    Sie dürfen bei diesem Vorgehen nicht erwarten, dass Sie mehr verdienen als andere Aktienanleger. Aber Sie dürfen erwarten, dass Sie in Ihren 30 Jahren Säule 3b Sparen mit Ihren Aktien etwa gleich viel verdienen wie der typische professionelle Anleger mit dem wichtigen Unterschied, dass Sie rund 40'000 bis 60'000 Franken Bankgebühren gespart haben und rund 125'000 Franken mehr auf dem Tradingkonto haben werden als Ihr Freund oder Freundin mit dem Säule 3a Zinskonto. Übrigens: Man nennt das eigene Sparen Säule 3b und das Sparen mit den Banken Säule 3a. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, denn das eigene Sparen ist besser als das Geld jemanden zu geben, dem es viel weniger wichtig ist als Ihnen selbst.


Bereit für die Selbstanlage? Obermatt macht es einfacher:

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